Für die Kantonale Verwaltung Thurgau, Amt für Geoinformation, wurde im Jahr 2021 ein Initialisierungsprojekt nach HERMES5.1 für die Einführung von Building Information Modeling (BIM) durchgeführt. Die wichtigsten Erkenntnisse aus diesem Projekt wurden in einer Studie dokumentiert und können wie folgt zusammengefasst werden:
Die Etablierung der Methode BIM wird als wesentlicher Bestandteil der digitalen Transformation verstanden.
Ein Schlüsselelement bei deren Etablierung bildet das Datenmanagement über den gesamten Lebenszyklus. Dies beinhalten die professionelle Erhebung, Konvertierung, die Visualisierung, den Austausch, die Pflege und Archivierung von strukturierten Daten.
Man rechnet mit deutlichen Effizienz- und Qualitäts-Verbesserung beim Bauen und Betreiben durch die Anwendung der BIM-Methode. Damit dieses Potential ausgeschöpft werden kann, sind Investitionen in Personal (Knowhow), Strukturen (Prozesse) und Technik (IT-Tools) notwendig.
Innerhalb der Verwaltung ist man überzeugt, dass man sich mit BIM befassen muss, um rechtzeitig für die praktische Projekt-Anwendung die notwendigen Kenntnisse, Prozesse und Tools zur Verfügung zu haben. Dem Aufbau der «Besteller-Kompetenz» kommt dabei eine wesentliche Bedeutung zu.
Der frühzeitige, kollaborative Einbezug des Umfelds ist entscheidend für die erfolgreiche Implementierung innerhalb der Organisation.
Die Methode liegt nicht als «Kochbuch» vor, das unmittelbar von der Kantonalen Verwaltung TG verwendet werden kann. Die Anwendung muss strategisch festgelegt, iterativ entwickelt und erprobt werden, bevor sie flächendeckend eingeführt werden kann.
Elementar ist die Auswahl der sinnvollen BIM-Anwendungsfälle. Die höchste Priorität kommt denjenigen Anwendungsfällen zu, die die grössten Effizienz- und/oder Qualitätsgewinne versprechen.
Die BIM-Methode kann als «Buffet» verstanden werden, an dem man sich bedienen soll, um die Digitale Transformation beim Bauen und Betreiben voranzubringen. Für die Kantonale Verwaltung Thurgau gilt deshalb: «Nicht so viel möglich, sondern so viel wie sinnvoll».
Eine Übersicht über das Initialisierungsprojekt findet sich hier.